Wie bitte – eine Päng-Übergabe bereits anderthalb Wochen vor der Fasnacht?! In der Tat: Langenthals Fasnachtszeitung wurde dem Gesamtgemeinderat inklusive Stadtschreiber bereits letzten Mittwochmittag überreicht, eine Woche vor dem gewohnten Termin also. Warum?
Dieser Artikel ist am 4. März 2025 in der Lokalzeitung Unter-Emmentaler erschienen.
Warum hat's dieses Jahr schon früher «Päng» gemacht? Dies hat praktische Gründe: Wie man in den letzten Jahren festgestellt hat, hatten Langenthals Fasnächtlerinnen und Fasnächtler – allen voran LFG-Oberin Renate Niklaus – jeweils viel zu wenig Zeit und Musse zum Lesen der Fasnachtszeitung, wenn diese erst am Mittwoch direkt vor der Fasnacht herauskam.
Da ist schon was Wahres dran: Erscheint der Päng bloss zwei Tage vor Fasnachtsstart, haben viele der geneigten Leserinnen und Leser, darunter die Aktivfasnächtler, schlichtweg keine Zeit mehr, um genüsslich und ausgedehnt in Langenthals Narrenblatt zu «schnöiggen».
Damit der Päng nirgends mehr ungelesen im Altpapier verschwinden muss, erscheint dieser ab 2025 nun jeweils schon am zweitletzten Mittwoch vor der Fasnacht. Verknüpft wird mit dem früheren Verkaufsstart auch die Hoffnung, dass es wieder etwas mehr Exemplare als in den letzten Jahren unter die Leute schaffen.
Schulklassen halfen mit, die Päng-Verteilung so richtig ins Rollen zu bringen – am Nachmittag nach der Übergabe startete sogleich der Verkauf auf der Gasse. Feilgeboten durch eine Schulklasse wurde die Fasnachtszeitung auch am Dienstagmorgen (4. März 2025) im Rahmen des Langenthaler Wochenmarktes. Zu haben ist die Postille für sieben Franken das Stück. Weitere Verkaufsstellen können auf der Website der LFG eingesehen werden (www.lfg.ch).
Freund oder Feind der Fasnacht?
Bei der Päng-Übergabe im Old Capitol waren alle Langenthaler Gemeinderäte (ausser Martin Lerch, der verhindert war) sowie Stadtschreiber Daniel Steiner und sein Nachfolger Marc Häusler anwesend. Wie immer, wenn die Fasnachtszeitung offiziell überreicht wird, mussten die lokalen Würdenträger ein Spiel respektive eine «Challenge» absolvieren – der Päng soll schliesslich redlich verdient sein! Im Stile der TV-Sendung «1, 2 oder 3» hatten die Anwesenden Fragen zu beantworten und mussten dabei auf das richtige Scheinwerferlicht hoffen.
Für den abtretenden Stadtschreiber Daniel Steiner war es nach 33 Dienstjahren die letzte Päng-Übergabe, der er beiwohnen musste. Wie meinen – «musste»?
Dass fasnächtliche Anlässe für Steiner mehr Frust als Lust bedeuten, wird nicht nur in einem prominent platzierten Beitrag in der aktuellen Fasnachtszeitung postuliert, sondern wurde unter anderem auch von Päng-Redaktorin und Stapi-Gemahlin Priska Grütter in den Raum gestellt, die dem abtretenden Stadtschreiber vor Ort einen kleinen Schnitzelbank widmete. Eine ihrer Pointen zu Daniel Steiner lautete: «Mi Job ufgäh, das isch verschisse, aber d’Fasnacht wirdeni nid vermisse!»
Steiner selbst trat nach der schmeichelhaften Würdigung kurz ans Mikrofon und sagte, er müsse hier wohl mit einem Vorurteil aufräumen. Es stimme zwar: Er sei weder ein besonders begnadeter noch ein ausgesprochen aktiver Fasnächtler. Seine Verkleidung an der Fasnacht bestehe hauptsächlich darin, gar keine Verkleidung zu tragen. «Die Fasnacht ist mir aber keinesfalls zuwider, das wäre ein Fehlschluss», so Steiner. Er habe sich etwa immer über Päng-Beiträge gefreut, die seine Person oder sein Wirken thematisiert hätten. In der Fasnachtszeitung vorzukommen, sei schliesslich etwas Ehrenvolles. «Schlimmer ist es bekanntlich für diejenigen, die gar nicht darin vorkommen», schloss Daniel Steiner sein kurzes Votum.
Voting für Nachwuchs-Beiträge
Enthalten ist im diesjährigen Päng wiederum eine Nachwuchsseite. Vereint sind auf dieser Seite Beiträge aus den Schulen von Langenthal, zusammengestellt durch drei angeschriebene Schulklassen. Päng-Leserinnen und -Leser können via QR-Code, der in der Zeitung abgedruckt ist, an einem Voting teilnehmen und damit den besten Nachwuchsbeitrag küren. Auf die Gewinnerklasse warten 100 Franken.
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