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«Die Vielfalt der teilnehmenden Betriebe ist sehr gross»

Am 13./14. September präsentieren rund 30 produzierende Betriebe aus verschiedenen Branchen im Oberaargau ihr Werk und was dort entsteht. Wo Funken sprühen und Späne fallen: Am Treffpunkt Werk erlebt man, was man sonst nie zu sehen kriegt – die geballte Kompetenz und Innovationskraft hiesiger Firmen am atmosphärischen Ort der Entstehung. Vorstandsmitglied Philipp Buser (40) verrät im Interview, wie weit die Vorbereitungen vorangeschritten sind und warum die Organisierenden unter anderem ein bisschen nervös sind.

 

Philipp Buser, Vorstandsmitglied und Medienverantwortlicher von Treffpunkt Werk.
Philipp Buser, Vorstandsmitglied und Medienverantwortlicher von Treffpunkt Werk.

 

Dieses PR-Interview ist am 23. August 2024 auch im Unter-Emmentaler erschienen.

 

Philipp Buser, in drei Wochen ist es schon so weit: Treffpunkt Werk geht erstmals über die Bühne, und das verteilt über den ganzen Oberaargau. Wie ist die Gefühlslage im OK? Ist man bereit für das, was kommt?

Eine gewisse Nervosität ist vorhanden. Aber ja, wir sind bereit (lacht). Nein, im Ernst: Es gibt noch viel zu tun, der Teufel steckt wie überall im Detail. Wenn man einen Anlass in dieser Grösse zum ersten Mal organisiert, ist fast alles neu. Das macht das Ganze aber auch sehr interessant. In unserem Vorstand kommt ein breites Fachwissen zusammen und wir wissen, was zu tun ist.

 

Man hat das Gefühl, Treffpunk Werk ist eine ziemlich grosse «Kiste» geworden – ein Grossanlass, der viele Menschen ansprechen dürfte. Wie sehen Sie das?

Das ist tatsächlich so. Mit rund 30 teilnehmenden Betrieben präsentieren wir eine Vielfalt an hier ansässigen Branchen. Das macht Spass und wird sicherlich auf grosses Interesse in der Bevölkerung stossen. Wie viele Besucherinnen und Besucher tatsächlich eines oder mehrere Werke besichtigen werden, ist dennoch schwierig abzuschätzen.

 

Für welche Gruppe von Leuten lohnt sich ein Besuch von Treffpunkt Werk ganz besonders und warum?

Wir wollen unbedingt die gesamte lokale Bevölkerung ansprechen. Einen Fokus legen wir auf angehende Lernende, die sich dank Treffpunkt Werk ganz einfach einen ersten Einblick in die Vielfalt der Firmen verschaffen können. Am Freitagvormittag bieten wir zum Beispiel allen achten Klassen des Oberstufenzentrums Langenthal die Möglichkeit, mit Bussen jeweils zwei bis drei Betriebe zu besichtigen. Dieses Angebot bieten wir auch am Nachmittag an. Weitere Oberstufenklassen aus der Region Oberaargau können sich noch bis Ende August für die Rundkurse eintragen und so die Betriebe auf einfach Art und Weise besichtigen. 

 

Für welche anderen Personengruppen könnte ein Besuch der mitmachenden Betriebe ebenfalls sehr lohnenswert sein?

Grundsätzlich richtet sich Treffpunk Werk an alle Menschen, die sich in irgendeiner Art und Weise für den Werkplatz Oberaargau im Allgemeinen oder für Handwerk im Speziellen interessieren und die gerne mal hinter die Kulissen der Betriebe schauen möchten. Die Vielfalt der teilnehmenden Betriebe ist sehr gross, so dass für jedermann und -frau etwas dabei sein dürfte. Der Eintritt ist übrigens kostenlos.

 

Wo finde ich alle nötigen Informationen zum Anlass?

Alle Informationen sind auf unserer Website unter www.treffpunkt-werk.ch zu finden. Dort kann man sich auch ein eigenes Programm zusammenstellen, damit man sicher nichts verpasst. Am 6. September liegt dieser Zeitung zudem ein Flyer bei, der alles zusammenfasst und das Programm präsentiert. 

 

Das Angebot ist unglaublich vielfältig. Was mache ich, wenn ich mich kaum entscheiden kann?

Genau diese wunderbare Vielfalt wollten wir erreichen. Damit man sich in der Dichte der oberaargauischen Werke zurechtfindet, haben wir Tour-Vorschläge zusammengestellt. Persönlichkeiten aus der Region zeigen ihre Highlights, wie zum Beispiel eine Strom- oder Velo-Tour oder eine mit den «hidden champions». Gespannt bin ich auch auf Ihre Langetu-Tour, Herr Jordi. 

 

An den beiden Tagen präsentieren rund 30 produzierende Betriebe aus verschiedenen Branchen ihr Werk und was dort entsteht. Ist das eine gute Zahl? Oder hätte man sich noch mehr mitmachende Betriebe gewünscht?

Wir sind zufrieden, absolut. Unsere schweisstreibende Arbeit hat sich durchaus gelohnt. Wir wussten, dass wir mindestens 20 Firmenteilnahmen benötigen. Am Jurasüdfuss hätten wir uns noch ein paar mehr Firmen gewünscht, aber das kann noch werden. 

 

Welchen Nutzen haben aus Ihrer Sicht die mitmachenden Betriebe?

Mit unserer Plattform vereinen wir sonst oft individuell durchgeführte Tage der offenen Türen unter einem Dach. Dass alle teilnehmenden Produktionsbetriebe an zwei Tagen besucht werden können, schafft noch mehr Relevanz für den Besuch und daraus resultiert für die einzelne Firma eine höhere Reichweite – mit weniger Werbeaufwand: Jede Firma kommt so relativ einfach zu mehr und gemischterem Publikum. Gemeinsam ist der Werbeeffekt stärker, und wir als Plattform bieten zahlreiche Kommunikationsmassnahmen und kuratorische Begleitung – Leistungen, welche die Betriebe sonst selber stemmen müssten. Der Einsatz jedes einzelnen Betriebs ist dabei unterschiedlich. Es gibt solche, die Treffpunkt Werk verlängern und einen Mitarbeiter- oder Kundenanlass durchführen, andere konzentrieren sich auf die beiden Tage. 

 

Viele Betriebe machen unter anderem deshalb mit, weil sie während Treffpunkt Werk auf ihre Ausbildungsmöglichkeiten und Lehrberufe aufmerksam machen können – was angesichts des Fachkräftemangels ja auch völlig legitim ist. Wie stehen Sie dazu und wie viele Lehrberufe können während des Wochenendes entdeckt werden?

So ist es. Eine einfach zu bedienende Plattform zu erstellen war und ist einer unserer Haupttreiber. Die Vielfalt, die Kompetenz und Qualität, mit der im Oberaargau Produkte hergestellt werden, ist schier unglaublich. Angehende Lernende und Fachkräfte können auf unserer Website nach rund 50 Berufen filtern. Jeder Betrieb kann sich auf der Plattform aber vor allem am Wochenende von seiner besten Seite zeigen und sich bei potenziellen neuen Mitarbeitenden positionieren. Natürlich ersetzt der Anlass kein strategisch gut positioniertes Arbeitgebermarketing. Aber er trägt dazu bei, dass Neues entdeckt werden kann und Hürden abgebaut werden können. 

 

Wie sollen die Besucherinnen und Besucher anreisen beziehungsweise zwischen den mitmachenden Betrieben zirkulieren – wie lautet Ihre Empfehlung?

Nutzen Sie den öffentlichen Verkehr – das Parkplatzangebot bei vielen Firmen ist limitiert. Fahrplaninfos finden Sie auf den Websites der SBB oder Aare Seeland mobil. Zwischen Gondiswil und Huttwil fährt der Bürgerbus. Dazu kann ich allen unsere Velo-Routen empfehlen, die wir in Zusammenarbeit mit PRO REGIO HUTTWIL erstellt haben. Mehr Infos dazu ebenfalls auf unserer Website.

 

Das Grundkonzept von Treffpunkt Werk weist für das ungeschulte Auge gewisse Ähnlichkeiten mit dem einstigen Designers’ Saturday auf – dieser war im weitesten Sinne ja auch eine Werkschau. Warum ist ein Direktvergleich mit dem Designers’ Saturday dennoch nicht zulässig?

Treffpunkt Werk richtet sich an eine sehr breite, aber regionale Zielgruppe, deren Interesse die hiesige Herstellung ist. Der Fokus liegt nicht auf Design. Die effektive Werkschau der teilnehmenden Betriebe zeigt Technologien und Handwerk von hier für Menschen von hier. Der Eintritt in alle Betriebe ist zudem gratis. 

 

Wann wird entschieden, ob Treffpunkt Werk nach der Austragung 2024 erneut durchgeführt wird? Kommt es zu einer Fortsetzung? Und wenn ja: In welcher Regelmässigkeit?

Herr Jordi, lassen Sie uns die erste Ausgabe zuerst fertigplanen und die beiden Tage in vollen Zügen geniessen (schmunzelt). Selbstverständlich haben wir die Absicht, Treffpunkt Werk langfristig zu etablieren und weitere Ausgaben durchzuführen. 

 

Für die Austragung 2024 konnte man sich Bundes- und Kantonsgelder der Neuen Regionalpolitik (NRP) sichern – dies als Ergänzung zu den geldgebenden Partnern und Supportern. Wie wichtig sind diese NRP-Gelder für die erste Durchführung?

Die NRP-Gelder sind als Anschubfinanzierung für die Konzeption des neuen Events gedacht, dank dieser der Anlass überhaupt erst Fahrt aufgenommen hat. 

 

Wird man – sollte es zu einer Fortsetzung kommen – erneut mit NRP-Geldern rechnen können? Wie sieht es allgemein mit der Finanzierung aus?

Im Hintergrund laufen die Planungen natürlich schon, auch was eine nachhaltige Finanzierung angeht. Aber lassen wir zuerst einmal den ersten Treffpunkt Werk vorübergehen, dann schauen wir weiter.

 

Wie kann man Treffpunkt Werk sonst noch unterstützen – mal abgesehen von einem Besuch am 13./14. September 2024?

Wir können auf die Unterstützung von fast 100 Firmen und Privatpersonen zählen. Werden auch Sie Vereinsmitglied und tragen Sie unsere Initiative mit. Und folgen Sie uns auf Instagram und LinkedIn und erzählen Sie es in Ihrem Freundeskreis weiter. 

 

Noch zu Ihnen: Werden Sie am 13./14. September eine ausgedehnte Tour machen und vor Ort bei den Betrieben die Stimmung geniessen können? Oder was macht Philipp Buser während Treffpunkt Werk?

Ich hoffe, dass ich Zeit finden werde, so viele Betriebe wie möglich zu besichtigen. Eine kleine Tour habe ich mir bereits zusammengestellt – so werde ich versuchen, dem Holzkenner zu lauschen, Golf für einmal ein wenig anders zu spielen, wieder mal selbst Käse zu machen oder sogar Pommes Frites. Aber da stehen auch andere Highlights ganz oben: das Windsimulator-Erlebnis, die Baumschul-Safari, der Entwicklungsweg des Weberschiffchens – oder ich baue mir sogar meinen eigenen Kräutergarten … Einmal schauen, was alles möglich sein wird. 


Zur Person – Philipp Buser

Aufgewachsen in: Degersheim (SG) und Valbella (GR).

Heute wohnhaft in: Langenthal.

Alter: 40 Jahre.

Partnerin: verheiratet mit Irene Ruckstuhl, Unternehmerin.

Beruf / Firma: eigene Werbeagentur in Langenthal.

Ehrenamtliche Tätigkeiten: Vorstand Kunstverein Oberaargau (Kunsthaus Langenthal), Mitwirkung Aktion Pinguin in Basel.

Hobbys: Familie, Ski, Mountainbike, Golf, Kochen.


Diese Betriebe machen bei Treffpunkt Werk mit:

 

(1) Sumec AG, (2) simatec AG, (3) Steffen Raumkonzepte AG, (4) BestLight AG, (5) UFA AG, (6) Girsberger AG, (7) Ingold Baumschulen AG, (8) Thommen AG Aarwangen, (9) Bunorm Maschinenbau AG, (10) Calag Carrosserie Langenthal AG, (11) Nencki AG, (12) Création Baumann AG, (13) merkur gruppe, (14) Fritz Born AG, (15) Anliker, (16) Witschi AG, (17) GLB Genossenschaft Oberaargau, (18) azw Langenthal, (19) chartewärchstatt.ch / Digital Druckcenter Langenthal AG, (20) KADI AG, (21) Pfeil Tools, (22) Ruckstuhl AG, (23) Hans Greub AG, (24) Fankhauser AG, (25) holzx GmbH, (26) Nyfeler Holzwaren AG, (27) Käserei Gondiswil, (28) Spycher-Handwerk AG, (29) NOVEX AG / Bigla Office AG.

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