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Mutterhaus der KADI wird internationaler

Die Unternehmensgruppe, zu der die Langenthaler Pommes-Frites-Produzentin KADI AG gehört, löst sich in der Haupteigentümerschaft von ihren Schweizer Verbindungen: Die IDAK Food Group, zu der neben KADI beispielsweise auch die Romer’s Hausbäckerei in Benken (SG) gehört, geht zu einer transatlantisch tätigen Investmentgesellschaft mit Sitz in New York und London über. Mitarbeitende und Kunden von KADI dürften von diesem Wechsel jedoch wenig bis gar nichts mitbekommen. Die zur IDAK-Gruppe gehörenden Unternehmen sollen eigenständig bleiben, wird in einer Medienmitteilung versichert.

 

Die KADI AG ist nach wie vor sehr erfolgreich unterwegs. Das sehen Investorinnen und Investoren natürlich gerne.
Die KADI AG ist nach wie vor sehr erfolgreich unterwegs. Das sehen Investorinnen und Investoren natürlich gerne.

 

In der Welt der Investmentgesellschaften ist es ein eingespielter Mechanismus: Im Abstand von einigen Jahren werden die Beteiligungen an erfolgreich tätigen Unternehmen oder Unternehmens-Gruppen an eine neue Eigentümerschaft weitergereicht. In diesem Umfeld zuhause sind auch die Finanzunternehmungen, die bislang eine Mehrheitsbeteiligung an der IDAK Food Group, zu der auch die Langenthaler KADI AG gehört, hatten – unter ihnen die in Zug ansässige Invision.

 

Breit abgestützte Investmentgesellschaft

Die IDAK Food Group ist also das Mutterhaus der KADI, zu dem auch die renommierte Romer’s Hausbäckerei in Benken (SG) sowie die Margherita Srl in Italien gezählt werden. Dieses Mutterhaus gehört nun zur Mehrheit nicht mehr der Zuger Invision und der Nord Holding in Hannover, sondern neu einer transatlantischen tätigen Investmentgesellschaft namens TowerBrook Capital Partners mit Sitz in New York und London (dies unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigung).

Das KADI-Mutterhaus löst sich in der Haupteigentümerschaft also von seinen Schweizer Verbindungen und wird mit diesem Schritt wesentlich internationaler. Das Managementteam rund um IDAK-Food-Group-CEO Christof Lehmann (vormaliger Geschäftsführer der KADI AG) bleibt derweil mit einer breit abgestützten Minderheit am Unternehmen beteiligt.

 

Kaum Auswirkungen auf Mitarbeitende, Kunden und Stakeholder

Was für die Verantwortlichen der IDAK Food Group, deren Fokus auf qualitativ hochwertigen Tiefkühlspezialitäten liegt (siehe Infoabschnitt unten), eine grosse Nachricht und einen wichtigen Schritt in die Zukunft bedeutet, dürfte für die Mitarbeitenden an der Basis nur bedingt von Interesse sein. Es ist nicht das erste Mal, dass die KADI AG beziehungsweise ihr Mutterhaus im Umfeld von Investmentgesellschaften die Eigentümerschaft wechselt. Kunden und Mitarbeitende der Langenthaler Traditionsfirma – aber auch Lieferanten und andere Stakeholder von KADI – werden vom neusten Wechsel kaum etwas mitbekommen. Darauf schliessen lassen unter anderem Aussagen, die in der kürzlich publizierten Medienmitteilung gemacht werden. «Alle zur IDAK Food Group gehörende Unternehmungen sind eigenständig, in ihren Märkten etabliert und erfolgreich tätig. An diesen Unternehmensprinzipien und der damit verbundenen Kontinuität wird festgehalten», heisst es dort etwa. Ex-KADI-Geschäftsführer Christof Lehmann sagt dazu in seiner heutigen Funktion als Group-CEO: «Unsere neuen Investoren teilen die Vision und unser Engagement für die langfristige Stabilität.»

 

KADI nach wie vor erfolgreich unterwegs

Vor diesen Hintergründen ist damit zu rechnen, dass bei der Langenthaler Pommes-Frites-Produzentin bis auf weiteres alles seinen gewohnten Gang gehen kann. Die KADI AG ist nach wie vor sehr erfolgreich unterwegs. Weil beispielsweise die Nachfrage nach ihren Frühlingsrollen so gross ist, erhöhte die KADI erst kürzlich ihre diesbezüglichen Produktionskapazitäten deutlich. Zehn Millionen Franken hat die Herstellerin von Kühl- und Tiefkühlspezialitäten zuletzt in ihre Frühlingsrollen-Herstellung investiert – was ein klares Bekenntnis zum Produktionsstandort Langenthal ist, für den die Firma in Zukunft noch weitere Investitionen plant.

Doch nicht nur die KADI ist erfolgreich unterwegs, sondern die IDAK Food Group generell. Ein Hauptgrund für den eben verkündeten Wechsel der Eigentümerschaft. Die IDAK verstärkt damit ihre Kapitalbasis für das grosse Wachstum ihrer Unternehmungen sowie für weitere Zukäufe im europäischen Umfeld. Die Gruppe wachse auch im wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld organisch und durch strategische Zukäufe im In- und Ausland rasch und behaupte sich äusserst erfolgreich am Markt, wird in der Mitteilung ausgeführt. «Das Unternehmen sieht weiteres Potenzial für selektive Zukäufe im europäischen Raum, um die bestehenden Geschäftsfelder auszubauen oder zusätzliche zu entwickeln», heisst es.

 

Den idealen Partner gefunden

«Unser Ziel ist es, uns als führende paneuropäische Premium-Frozen-Food-Gruppe zu etablieren», lässt sich Christof Lehman zitieren. «Wir freuen uns und sind stolz darauf, dass wir mit TowerBrook eine so renommierte Investmentgesellschaft als neuen Mehrheitsaktionär gewonnen haben. Dieser Schritt bestätigt und führt unsere erfolgreiche Strategie weiter. Mit dem umfangreichen Knowhow und dem internationalen Netzwerk ist TowerBrook der idealer Partner für uns, um uns bei unseren nächsten Entwicklungsschritten und Wachstumszielen zu unterstützen», fügt Lehmann an.

Die Mehrheitsbeteiligung mag nun bei einem internationalen Player liegen. Die Personen jedoch, die Minderheitsbeteiligungen an der IDAK Food Group halten, weisen immer noch zu einem namhaften Teil Schweizer Wurzeln oder Verbindungen auf.

Es heisst, das Gruppenmanagement rund um den langjährigen CEO Christof Lehmann sowie die Managementteams der Gesellschaften würden mit der Minderheitsbeteiligung weiterhin einen «substanziellen und breitabgestützten Anteil am Unternehmen halten». Was das konkret heisst, ist unklar. Zahlen zum Ausmass der Eigentumsanteile werden nicht bekanntgegeben.

Übrigens – Funfact: Der Name der IDAK-Gruppe hat seinen Ursprung in Langenthal. Rückwärts gelesen heisst IDAK nämlich KADI.

 


Eine Gruppe mit spezialisierten Firmen und Manufakturen

Zur IDAK Food Group gehören unter anderem die KADI AG in Langenthal und Margherita Srl in Italien sowie die Romer’s Hausbäckerei in Benken (SG). Die Gruppe ermöglicht es, strategische Zukäufe zu tätigen. Das Ziel der IDAK ist der weitere Ausbau einer stark vernetzten Wachstumsplattform aus spezialisierten Firmen und Manufakturen im Bereich Premium Frozen Food im europäischen Raum. Aktuell besteht IDAK aus den drei Segmenten «Kartoffeln & Snacks», «Pizza & Pizza Snacks» sowie «Backwaren & Snacks». Im Jahr 2023 beschäftigte die Gruppe rund 1000 Mitarbeitende und erzielte einen Umsatz von rund 250 Mio. Franken. Mehr Infos: www.idak.ch.


Der neue Haupteigentümer der IDAK-Gruppe

TowerBrook Capital Partners ist eine transatlantische Investmentgesellschaft. Als disziplinierter Investor mit einem Engagement für fundamentale Werte ist TowerBrook bestrebt, den Anlegern beständig überdurchschnittliche, risikoangepasste Renditen zu liefern, die sich an den Grundsätzen von TowerBrook Responsible OwnershipTM orientieren. TowerBrook verfolgt einen unternehmerischen, multinationalen Ansatz und hat seit seiner Gründung im Jahr 2001 in mehr als 90 Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks investiert. TowerBrook ist das erste Mainstream-Private-Equity-Unternehmen, das als B-Corporation zertifiziert wurde und damit sein Engagement für Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG) und verantwortungsvolle Geschäftspraktiken unter Beweis stellt.


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