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Philippe Baumann: «Langenthal hat eine kostenbewusstere Führung verdient»

 

Philippe Baumann ist CEO der Langenthaler Textilmanufaktur Création Baumann AG. Als lokaler Wirtschaftsvertreter hat er eine dezidierte Meinung zur städtischen Finanzpolitik, zur Führung der Stadt Langenthal sowie zum Steuerfuss, den er – wäre es nach ihm gegangen – niemals erhöht hätte. Wie denkt Philippe Baumann über die FDP.Die Liberalen Langenthal, die auf dem politischen Parkett als erste Partei dafür sorgen muss, dass die Stadt ihre Finanzen im Griff hat und dass sorgfältig mit dem Steuerfranken umgegangen wird? FDP-Stadtrat und Architekt Robert Kummer hat dem 57-jährigen Vollblut-Unternehmer im Rahmen der Serie «Rendez-vous mit …» auf den Zahn gefühlt. Ich habe das Interviewgespräch aufgezeichnet und für die FDP und den Unter-Emmentaler verschriftlicht.

 

Den Originalbeitrag liest du auf dem Blog der FDP.Die Liberalen Langenthal:

 

Robert Kummer: Philippe, wie viele Mitarbeitende beschäftigt die Création Baumann AG derzeit?

 

Philippe Baumann: Aktuell zählt unsere Belegschaft 225 Mitarbeitende – 75 Personen sind bei Tochtergesellschaften im Ausland beschäftigt, 150 Personen haben ihren Arbeitsplatz nach wie vor in Langenthal.

 

Robert Kummer: Also immer noch eine sehr starke Verankerung deiner Firma in der Region. Ich kann mir aber vorstellen, dass sich die Création Baumann AG – wie viele andere Unternehmen auch – derzeit mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sieht. Was beschäftigt euch derzeit am meisten?

 

Philippe Baumann: Die generelle Geschäftsentwicklung ist zwar einigermassen stabil, aber noch längst nicht auf dem Niveau, das vor der Pandemie geherrscht hat. Leider entwickelt sich unser Umsatz derzeit nicht ganz wunschgemäss. Hinzu kommen aktuell sehr hohe Kosten im Energiebereich. Es ist Energie, die wir hier vor Ort beziehen und bezahlen, da wir nach wie vor in Langenthal produzieren. Für die Aufrechterhaltung unserer Prozesse benötigen wir zu grossen Teilen Gas – und wie wir alle wissen, sind die Preise für Gas in den Jahren während und nach der Pandemie gestiegen. Aber auch der Strom ist in dieser Zeit teurer geworden. Und Elektrizität benötigen wir nicht nur zur Beleuchtung unserer Innenräume, sondern beispielsweise auch, um unsere Webmaschinen betreiben zu können.

 

Robert Kummer: Was drückt denn auf der Einnahmeseite vor allem auf den Umsatz?

 

Philippe Baumann: Als exportorientiertes Unternehmen leiden wir aktuell ziemlich fest unter dem starken Schweizer Franken. Fast 65 Prozent unserer Produkte verkaufen wir im Ausland. Bei den aktuellen Wechselkursen sind unsere Schweizer Produkte gegenüber ausländischer Ware aus preislicher Sicht jedoch nur noch bedingt wettbewerbsfähig. Trotz Top-Qualität und Innovation sind wir für viele Kundinnen und Kunden im Moment einfach zu teuer. Gleichzeitig fällt der Grossteil unserer Kosten in Schweizer Franken an, da unsere Wertschöpfung grösstenteils hier in Langenthal ist. Das ist eine schwierige Situation.

 

Robert Kummer: Wie könnte die Politik deine Firma in dieser schwierigen Situation denn besser unterstützen?

 

Philippe Baumann: Als Unternehmer versuche ich natürlich immer, möglichst eigeninitiativ zu handeln. Als Firma schauen wir also zuerst bei uns selbst, was wir machen können, damit es uns besser geht. Es ist aber schon so, dass die Politik auch einen Einfluss auf uns hat. Dafür gibt es konkrete Beispiele – sogar auf kommunaler Ebene.

 

Robert Kummer: Was meinst du damit?

 

Philippe Baumann: Anders als beim Strom, wo ein freier Markt herrscht und wir den Stromanbieter selbst wählen können, müssen wir beim Gas den lokalen Anbieter berücksichtigen. Die Gaspreise der städtischen IB Langenthal AG sind nach wie vor hoch, obschon sich die Weltmarktpreise zuletzt eher entspannt haben. Da ist es in einer solchen Situation natürlich befremdlich, wenn die Stadt als IBL-Eigentümerin von den industriellen Betrieben noch mehr Gewinnabgaben, also höhere Dividenden, fordert. Das setzt die IBL doch zusätzlich unter Druck? Sie muss zusätzliche Gewinne erzielen, beispielsweise durch gleichbleibend hohe oder noch höhere Energiepreise. Ich persönlich rechne also damit, dass diese höheren Gewinnabgaben letztlich als versteckte Steuern auch auf unsere Unternehmung als juristische Person abgewälzt werden.

 

Robert Kummer: Sind dir Steuern generell ein Dorn im Auge?

 

Philippe Baumann: Aus unternehmerischer Sicht natürlich schon. Die kantonale Politik muss sich dafür einsetzen, dass die sonst schon hohen Steuern im Kanton Bern nicht noch weiter steigen. Die hohe Steuerbelastung ist auch ein Thema bei unseren Mitarbeitenden – nicht zuletzt auf Geschäftsleitungs- und Kaderstufe. Die meisten unserer Führungsmitarbeitenden wohnen nämlich nicht in Langenthal und im Kanton Bern, sondern pendeln von anderswo her zu uns in die Firma. Sie wohnen in Kantonen, wo die Steuern deutlich attraktiver sind. Diese Situation ist nicht per se ein Problem, doch es kann mitunter die Verbundenheit zu unserem Unternehmen negativ beeinflussen. Würden mehr Mitarbeitende in Langenthal und Umgebung wohnen, wäre die Verbundenheit mit der Region und mit Création Baumann vermutlich höher. Hinzu kommt, dass eine allgemein moderate Steuerbelastung natürlich auch uns als Unternehmung deutlich entlasten würde.

 

Robert Kummer: Apropos fehlende regionale Verbundenheit – das ist ein Problem, mit dem auch hiesige Vereine und Institutionen sowie auch die lokale Politik zu kämpfen haben. Viele Organisationen stellen fest, dass es zunehmend schwieriger wird, Mitglieder zu finden, die sich für etwas engagieren und einsetzen möchten. Woran liegt das?

 

Philippe Baumann: Das ist schwierig zu beurteilen. Vermutlich ist es ein gesellschaftlicher Trend, dass heutzutage das Individuelle sehr stark gewichtet wird und viele Leute sich heute sehr gut überlegen, wie und wofür sie ihre persönlichen Freizeitressourcen einsetzen möchten. Letztlich hat es aus meiner Sicht aber sehr viel mit Vernetzung und Verankerung zu tun. Je vernetzter ich mit einer Region und ihren Menschen bin, desto eher bin ich bereit, mich für eine gemeinschaftliche Sache zu engagieren. Wer also nicht mehr dort arbeitet, wo er oder sie gleichzeitig wohnt, ist automatisch weniger gut vernetzt und daher möglicherweise auch weniger bereit dazu, in einem Verein oder einer Organisation tätig zu sein. 

 

Robert Kummer: Du selbst bist ja nicht nur CEO der Langenthaler Création Baumann AG, sondern hast auch deinen Wohnsitz hier in der Stadt. Was müsste geschehen, dass sich eine Person mit deinem Format zusätzlich auch in der lokalen Politik engagieren würde?

 

Philippe Baumann: Ich weiss, es gehörte früher zum guten Ton, dass sich ein Inhaber einer Firma gleichzeitig auch in der lokalen und regionalen Politik engagiert hat. Ich selbst bin durchaus eine politische Person und interessiere mich für die Vorgänge auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene. Letztlich ist die Frage, ob man sich als Politiker oder Politikerin engagieren möchte, aber eine sehr individuelle. Man muss sich selbst fragen: Sehe ich mich in dieser Rolle – ja oder nein? Was mich betrifft: Ich wollte bisher nie eine aktive Rolle in der Politik wahrnehmen. Aktiv war ich aber stets in Verbänden, beispielsweise im Wirtschaftsverband Oberaargau. Zudem bin ich heute nach wie vor in mehreren Verwaltungsräten tätig. Ich engagiere mich wirklich sehr gerne für übergeordnete Sachen – aber einfach möglichst gezielt und manchmal fast lieber im Hintergrund.

 

Robert Kummer: Ich verstehe und respektiere deine persönliche Haltung. Nichtsdestotrotz ist es natürlich so, dass wir uns als regionale Wirtschaftspartei manchmal den Vorwurf gefallen lassen müssen, in unseren Reihen im Langenthaler Stadtrat seien ja gar keine Unternehmerinnen und Unternehmer oder Patrons mehr vertreten. Es wird mokiert, die hiesige FDP sei manchmal etwas zu wenig am Puls der regionalen Unternehmungen.

 

Philippe Baumann: Ich denke, du, Robert, bist gerade ein Beispiel dafür, dass es eben nicht so ist: Als Inhaber eines Langenthaler Architekturbüros bist du sehr wohl am Puls. Andere FDP-Vertreter im Stadtrat führen ebenfalls ein Unternehmen – oder sie agieren im beruflichen und privaten Kontext äusserst wirtschaftsnah, unternehmerisch und liberal. Aus meiner Sicht pflegt die Langenthaler FDP nach wie vor einen sehr guten Kontakt zu den Unternehmen der Region. Die Anliegen der Wirtschaftsvertreter werden gut in die regionale Politik eingebracht. Deine Selbstkritik in allen Ehren; ich selbst stelle euch ein wesentlich besseres Zeugnis aus.

 

Robert Kummer: Das freut mich natürlich sehr ...

 

Philippe Baumann: ... Ich kann euch sogar verzeihen, dass ihr die Steuererhöhung von 1.38 auf 1.44 Einheiten unterstützt habt (lacht augenzwinkernd).

 

Robert Kummer: (lacht ebenfalls) Sehr gut, dass du diesen Punkt gleich ansprichst. Für die FDP Langenthal ist völlig klar, dass es nach der jetzigen keine weitere Steuererhöhung geben soll!  

 

Philippe Baumann: Warum habt ihr die aktuelle Steuererhöhung um 0.06 Einheiten überhaupt unterstützt?

 

Robert Kummer: Es war letztlich ein von der Vernunft geleiteter Entscheid. Die Stadt Langenthal verzeichnet seit Jahren strukturelle Defizite – und leider sehen auch die prognostizierten Rechnungsabschlüsse der kommenden Jahre nicht wesentlich besser aus. Selbst als liberale Wirtschaftspartei, die sich generell für einen schlanken Staat und attraktive Steuern einsetzt, mussten wir letztlich erkennen, dass es in Langenthal derzeit nicht mehr anders geht, als das städtische Minus teilweise durch eine moderate Anhebung des Steuerfusses zu entlasten. Mit 1.44 Einheiten hat Langenthal im kantonalen und regionalen Vergleich immer noch einen sehr attraktiven Steuerfuss.

 

Philippe Baumann: Mag sein. Trotzdem unterstütze ich als CEO einer Firma natürlich die Haltung, dass man vor allem haushälterisch denkt und zunächst versucht, die eigenen Kosten zu senken und effizienter zu werden, dort, wo es möglich und sinnvoll ist. Als Unternehmen sind wir bestrebt, unseren Kundinnen und Kunden dank hoher Effizienz im Wertschöpfungsprozess und einem konsequenten Kostenbewusstsein ein möglichst gutes Preis-/Leistungsverhältnis zu bieten. Eine solche gesunde Grundeinstellung fehlt unserer öffentlichen Verwaltung fundamental.

 

Robert Kummer: Da gebe ich dir recht. Eine effiziente und schlanke Stadtverwaltung sowie eine haushälterische Langenthaler Finanzpolitik – dafür setzt sich die lokale FDP nach wie vor ein. Du deutest mit deiner Aussage aber an, dass wir in Langenthal nach wie vor auf zu grossem Fuss leben?

 

Philippe Baumann: Ich finde schon, ja. Mir fällt beispielsweise auf, dass die Personalkosten der Stadt Langenthal in den letzten Jahren stetig zugenommen haben. Ob jedoch das Angebot der Stadt und die Qualität der städtischen Dienstleistungen im gleichen Zeitraum im selben Umfang zugenommen haben wie der Ausbau der Stellenprozente, wage ich ernsthaft anzuzweifeln. Wie in der Privatwirtschaft sollte man sich auch in der öffentlichen Verwaltung immer wieder die Frage stellen müssen, welche Arbeitsstellen wirklich nötig sind und wo allenfalls Einsparungen möglich sind. Hätte die Stadt Langenthal eine wirtschaftlicher denkende, kostenbewusstere Führung, könnte vermutlich bei den Personalkosten noch viel eingespart werden.

 

Robert Kummer: Bleiben wir gerade beim Thema Kosten: Mit der Theatersanierung und dem Entwicklungsschwerpunkt Bahnhof – um nur zwei Beispiele zu nennen – wurden in letzter Zeit Bauprojekte umgesetzt beziehungsweise angestossen, welche die Stadt sehr viel Geld gekostet haben respektive noch kosten werden. Weitere Grossprojekte werden den Stimmbürgern im Rahmen der Agglomerationsprogramme schmackhaft gemacht, weil hier Unterstützungsgelder von Bund und Kanton winken. Aber auch bei diesen Projekten muss die Stadt letztlich tief in die eigene Tasche greifen. Anders bei den Kindergarten-Neubauprojekten: Diese kommen gar nicht erst zustande, weil sie zuletzt an der Urne bachab geschickt worden sind. Eine Retourkutsche der Stimmbevölkerung an die Adresse der Stadt und der Politik, weil man das Geld zu freigiebig ausgibt? Oder wie siehst du das?

 

Philippe Baumann: Ich denke, es waren letztlich verschiedene Faktoren, die zur Ablehnung der drei Kindergarten-Vorlagen geführt haben. Bestimmt gibt es Leute, die dagegen waren, weil sie schlichtweg nichts von einer Zentralisierung der Kindergärten wissen wollten. Nicht unerheblich dürfte aus meiner Sicht aber auch die Anzahl derjenigen Nein-Stimmenden gewesen sein, denen die geplanten Neubauten einfach viel zu teuer waren. Bitte sag mir noch einmal – wie hoch ist der Betrag, den man mit der Planung der Neubauprojekte in den Sand gesetzt hat? 

 

Robert Kummer: Es wurde für die Planung über eine Million Franken investiert.

 

Philippe Baumann: Kaum zu fassen! In der Privatwirtschaft wäre sowas eine regelrechte Katastrophe. Eine Million Franken an verschenkten Steuergeldern, so etwas darf doch einfach nicht passieren!

 

Robert Kummer: In der Tat ein sehr teures Lehrstück für die Langenthaler Politik. Der Stadtrat hat in dieser Angelegenheit an der Stimmbevölkerung vorbeipolitisiert – bei uns im Rat stimmte eine grosse Mehrheit für die neuen Kindergärten.

 

Philippe Baumann: Kann sein, dass der Stadtrat diesbezüglich keine gute Figur gemacht hat. Hauptverantwortlich ist in einem solchen Fall aber letztlich immer die oberste Führung, also der Gemeinderat zusammen mit dem Stadtpräsidenten. Die verantwortlichen Exekutivpolitiker hätten von Anfang an die Meinungen der Langenthalerinnen und Langenthaler besser abholen müssen. Ausserdem hätte man der Stimmbevölkerung viel genauer und verständlicher erklären sollen, warum die neuen Kindergärten eine gute Lösung sind. Gute Politik ist jene Politik, die früh vorsondiert und den Menschen den Sinn und Nutzen eines Geschäfts aufzeigt. 

 

Robert Kummer: Kritische Worte eines Langenthaler CEOs an die Adresse der Lokalpolitik …

 

Philippe Baumann: … Ja, durchaus, aber Kritik soll in unserem politischen System ja auch erlaubt sein. Zum Vergleich: Als Geschäftsführer in der Privatwirtschaft sind du und ich ebenfalls vielen kritischen Stimmen ausgesetzt und müssen unser Handeln quasi ständig hinterfragen. Doch bei aller Kritik meinerseits an die Adresse der hiesigen Politik – ich will nicht etwa schwarzmalen. Langenthal ist nach wie vor eine sehr lebenswerte Stadt; vieles läuft auch sehr gut bei uns.

 

Robert Kummer: Kannst du Beispiele nennen?

 

Philippe Baumann: (überlegt) Langenthal bietet vermutlich alles, was es zum Leben braucht. Die Stadt ist ideal zum Wohnen – gut erschlossen für Menschen, die nach Bern oder Zürich zur Arbeit pendeln möchten. Trotz städtischem Flair und der Nähe zu grösseren Ballungszentren sind die Mieten in Langenthal vergleichsweise günstig. Ergänzt wird das gute Gesamtpaket von einem breiten Schulangebot, schönen Naherholungsgebieten sowie einer reichen Palette an Kultur- und Sportmöglichkeiten. Auch das Vereinsleben ist nach wie vor sehr aktiv, was auf eine gesunde soziale Struktur der hiesigen Gesellschaft schliessen lässt. Das ist alles schön und gut – doch es gibt wichtigere Dinge, worum sich die lokale FDP kümmern muss.

 

Robert Kummer: Okay, reden wir Klartext. Wo müssen wir unsere politischen Schwerpunkte deiner Meinung nach setzen?

 

Philippe Baumann: Natürlich sind Themen wie Freizeit, Kultur oder die allgemeine Lebensqualität nicht zu vernachlässigen. Euer Parteiprogramm umfasst aber bereits heute die Themen, die die Langenthalerinnen und Langenthaler wirklich beschäftigen sollten. Und um die muss es aus meiner Sicht in den nächsten vier Jahren während der kommenden Legislatur gehen. Um gesunde Stadtfinanzen etwa, um eine sinnvolle Weiterentwicklung der städtischen Infrastruktur, oder um gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen für hiesige Unternehmen. Die FDP wird diesbezüglich sicherlich «bei ihren Leisten bleiben».

 

Robert Kummer: Ganz bestimmt, ja. Unser Hauptanliegen ist, dass Langenthal ein unternehmens- und beschäftigungsfreundlicher Standort bleibt beziehungsweise als solcher noch weiterentwickelt werden kann. Dies bewahrt und schafft Arbeitsplätze in unserer Stadt. Ausserdem werden wir uns mit Nachdruck für eine solide und nachhaltige Finanzpolitik sowie für die sorgsame Verwendung unserer Steuergelder einsetzen. Gesunde Stadtfinanzen und eine tiefe Staats- und Steuerquote sind für die Attraktivität des Standorts Langenthal eminent wichtig.

 

Philippe Baumann: Das freut mich zu hören. Letztlich läuft es eben doch auch in Langenthal wieder auf das altbewährte und erfolgversprechende Muster hinaus: möglichst wenig Staat, möglichst viel Eigenverantwortung. Schön auch zu hören, dass ihr euch weiterhin für die lokale Wirtschaft einsetzen werdet. In der heutigen Zeit werden die Interessen der Wirtschaft manchmal nämlich so gedeutet, als würden diese den Interessen der Menschen grundsätzlich zuwiderlaufen. Dabei ist es überhaupt nicht so, im Gegenteil. Die Interessen der Menschen und die Interessen der Wirtschaft – die sind im Grunde doch deckungsgleich! Wenn es der Wirtschaft und den Unternehmungen gut geht, dann geht es auch den Menschen gut. Oder anders gesagt: Wenn die Wirtschaft prosperiert, dann gibt es genügend Arbeitsplätze und wirtschaftlichen Fortschritt, was schliesslich auch in unserer Region zu mehr Wohlstand führt.

 

Robert Kummer: Da kann ich dir nur beipflichten. Nehmen wir das gleich als Schlusswort. Philippe, ich danke dir ganz herzlich für dieses interessante und aufschlussreiche Gespräch. Es würde mich sehr freuen, deine und weitere unternehmerische Sichtweisen auch in der nächsten Legislatur im Langenthaler Stadtrat einbringen und vertreten zu dürfen.


Zur Person – Philippe Baumann

Philippe Baumann (geb. 1966) ist seit 1997 bei der Langenthaler Traditionsfirma Création Baumann AG tätig, seit 2000 steht er dem Schweizer Familienunternehmen als CEO/Geschäftsführer vor. Seine Firma entwirft, produziert und vertreibt innovative textile Lösungen für die Raumgestaltung. Philippe Baumann wohnt in Langenthal und ist Vater von drei Söhnen.


Zur Person – Robert Kummer

Robert Kummer (geb. 1964) ist bestehender FDP-Stadtrat und engagiert sich unter anderem im Verwaltungsrat der Solarkraft Oberaargau AG sowie im Stiftungsrat des Lindenhofs. Der Architekt ETH führt in Langenthal die kummerpartner Architekten und Planer AG, die derzeit 12 Mitarbeitende beschäftigt. Robert Kummer ist verheiratet und hat drei Kinder.


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